Gemeinnütziges Projekt

Der Begriff Wohngesundheit wird in den letzten Jahren immer häufiger verwendet, doch was ist unter diesem Sammelbegriff zu verstehen ?

 

Wohngesundheit beschäftigt sich mit der Vermeidung/Reduzierung der Gesundheit unzuträglicher Einflüsse bzw. Krankheit verursachender Faktoren gemäß dem Minimierungsgebot.

Als beeinflussende Faktoren werden folgende Hauptgruppen gesehen:

- physikalische Beeinflussung, zum Beispiel durch elektromagnetische Felder (Elektrosmog) oder Lärm/Schall

- chemische Beeinflussung, zum Beispiel durch Ausgasung flüchtiger organischer Verbindungen (VOC), Formaldehyd, Flammschutzmittel usw.

- biologische Beeinflussung, zum Beispiel durch Mikroorganismen, Schimmelpilze und deren Stoffwechselprodukte, Hausstaubmilben usw.

 

Personengruppen, die besonderen Wert auf Wohngesundheit legen:

1. Bereits erkrankte Menschen, die durch Ihre Erkrankung auf wohngesunden Wohnraum angewiesen sind um eine Verbesserung Ihres Zustandes zu erreichen oder weiteren Verschlechterungen vorzubeugen. Für Menschen mit chronischen Multisystemerkrankungen (CMI) ist je nach  Schweregrad entsprechender Wohnraum überlebenswichtig. Für Menschen mit toxikologisch oder immunologisch bedingten Erkrankungen sollte dringend Wohnraum geschaffen werden, in dem das Entgiftungssystem und das Immunsystem nicht durch zusätzliche Faktoren von aussen belastet werden. Ohne Frage ist unabhängig von Diagnosen für jede erkrankte Person gesunder Wohnraum, in dem wir uns den Großteil unseres Lebens aufhalten, gesundheitsfördernd.

2. Gesundheitsvorsorge: Der natürliche Wunsch nach Gesundheit für sich und die eigene Familie lässt aktuellen Studien zufolge das Thema Wohngesundheit nach der Energieeffizienz auf den 2. Rang der Wunschliste von Bauherren rücken. In den letzten Jahrzehnten werden Wohngebäude immer massiver gedämmt und müssen luftdicht gebaut werden. Dies bringt Probleme bei der Wohngesundheit mit sich, da ein natürlicher Luftaustausch nicht mehr gegeben ist. So muss ein besonderes Augenmerk gelegt werden auf die verwendeten Baustoffe, da deren Ausgasungen sich in der Raumluft sammeln. Wir sind der Meinung, dass nicht nur die Energieeffizienz sowie die technische und statische Bauweise von Gebäuden vom Gesetzgeber reglementiert werden sollte, sondern auch Grundanforderungen an die Wohngesundheit erfüllt werden müssen. Es macht nachdenklich, wenn in Bebauungsplänen Anzahl und Art von Bäumen und Büschen vor dem Haus festgelegt sind, aber Häuser gebaut werden dürfen, in denen die Bewohner nach Einzug krank werden.

3. Investoren/Wohnungsbauunternehmen: Der Immobilienmarkt wird geregelt von Nachfrage und Angebot. Die Nachfrage nach wohngesundem Wohnraum steigt stark an, während es gerade im Bereich der Mietimmobilien praktisch kein Angebot gibt. Unternehmen, die sich jetzt in diesem stark wachsenden Markt etablieren, werden in Zukunft eine stabile Position in diesem Bereich besitzen.